Ein Herz-zu-Herz Gespräch von Sant Kirpal Singh, Sawan Ashram, Delhi, Indien – zehn Tage vor Seinem physischem Weggang
Frage: Manchmal treffen wir Schüler von sogenannten Meistern, die sagen, dass sie in das Licht- und Tonprinzip initiiert worden seien. Wie weit sollten wir ihnen dann etwas sagen, insbesondere wenn wir wissen, dass es sich um einen sogenannten Meister handelt? Sollten wir Einwände machen oder ihnen nur Literatur von Meister geben und uns nicht dazu äußern?
Sant Kirpal Singh: Wenn jemand, der schon anderswo initiiert wurde, zu euch kommt, dann kommt er, um etwas zu erfahren. Sagt ihm, was er wissen möchte. Sagt nicht: "Dein Meister ist ein falscher Meister." Erklärt ihm das Kriterium eines Meisters, was von einem Meister zu erwarten ist. Lasst ihn selbst zu einem Urteil kommen. Versucht ihm zu erklären, wie man ihn von außen beurteilen kann.
Frage: Meister, sie hat die Frage gestellt, weil zwei von hier einen Schüler eines anderen Meisters getroffen haben, der behauptet, Baba Sawan Singh habe ihn beauftragt, nach Südindien zu gehen, und dass er das Licht- und Tonprinzip geben kann. Stimmt das?
Sant Kirpal Singh: Ich weiß es nicht.
Schüler: Sein Name ist......... , Bombay.
Sant Kirpal Singh: Meister bevollmächtigte ihn zu gehen und sagte: "Gut, du gehst um Satsang zu halten, um über die Spiritualität zu sprechen." Jetzt sagt er: "Ich sage dir, wie man meditiert." Sogar Gruppenleiter geben anderen eine Sitzung, und diese sehen Licht. Werden alle Gruppenleiter deshalb zu Meistern? Warum kümmert es euch? Lasst diejenigen, die damit zufrieden sind, weitermachen. Der Kontakt mit Licht und Ton ist nicht das einzige Kriterium. Es gibt noch einige andere: Schutz, Hilfe.
Schüler: Es ist eine Sache, etwas zu sagen und eine andere, es zu tun.
Sant Kirpal Singh: Wenn ihr selbst über euren eigenen Meister im Zweifel seid – nun gut. Ist das nicht der Fall, macht weiter! Hier in Indien habe ich zwei Männer sterben sehen. Es waren sogenannte Meister. Sie baten Ihn um Vergebung ihrer Sünden. Auch im Westen geschah das. Wenn ihr auf den Weg gestellt seid, richtet nicht über andere. Tut es und seht.
Als ich meinen Meister traf, war mein älterer Bruder (noch) nicht initiiert, und ich schrieb ihm: Ich bin einem Meister begegnet, der sich mit all der Demut Guru Nanaks auf Erden bewegt, aber warte!" Wenn ihr selbst schwankt, verderbt ihr den Namen des Satsang. Warum es nicht tun und dann sehen? Wenn jemand mit seinem eigenen Weg zufrieden ist – gut! Gott ist es, der gibt; es ist Gott. Wie ich euch neulich erzählte, war es den Menschen, die in früheren Zeiten initiiert wurden, zwei Jahre nicht erlaubt, über dieses Thema zu sprechen. Setzt es in die Tat um!
Wir sind nicht empfänglich genug. Ihr habt es erhalten, fahrt damit fort und seht, und dann bezeugt es selbst. Wir aber werden erst zu Meistern und dann zu Initiierten ... Ich gab ein Rundschreiben heraus: "Ich möchte, dass niemand zwischen dem Initiierten und dem Meister steht." Hast du dieses Rundschreiben gesehen?
Schüler: Ja.
Sant Kirpal Singh: Satz für Satz?
Schüler: Niemand sollte zwischen dem Initiierten und dem Meister stehen.
Sant Kirpal Singh: Beide Lichter leuchten. Aber seid vorsichtig! Denn er ist keiner, in dem das Licht voll erstrahlt.
Schüler: Kommt der Meister zur Zeit des Todes zu jedem Initiierten?
Sant Kirpal Singh: Nur diejenigen, die im Einklang (mit dem Wort) sind, sind vorher schon darüber informiert. Diejenigen, die nie meditieren, wissen es erst am selben Tag. Zumindest wird Er einen führen, den Weg zeigen, aber für den, der den Körper überschreitet, ist ein Schrittstein da. Derjenige weiß: "Gut, ich werde gehen." Meine Frau sagte: "Ich werde morgen gehen." Ich sagte: "Bitte den Meister, dass Er dich nicht morgen mitnehmen soll. Frage Ihn bitte. Morgen ist ein großer Satsang, Tausende von Menschen werden zusammenkommen." Als dies vorüber war, ging ich zu ihr. "Bist du bereit?" – "Ja." – "Geh nach innen." Sie ging glücklich. Das ist die Bestimmung eines jeden. Es ist kein bloßes Zugeständnis, es gilt für jeden Initiierten. Aber es ist schade, dass wir nicht aufrichtig sind. Zu unseren Freunden und Verwandten sind wir aufrichtig.
Seht, jeden Tag frage ich euch, wer die Form des Meisters gesehen hat. Bei der Initiation wird eine Saat gesät, und diese sollte entwickelt werden. Er (der Initiierte) sollte den Meister im Inneren sehen und mit Ihm sprechen. Dann erst seid ihr wirklich umgewandelt, würde ich sagen, nicht vorher. Ihr seid alle in der Probezeit, bis ihr Ihm im Inneren begegnet. Würdet ihr nur drei Monate ernsthaft danach leben, würdet ihr wundervoll fortschreiten. Drei Monate, in denen ihr sonst beschäftigt seid mit Lachen, Reden, Schlafen und Anziehen ...
Aber sind das nun gewöhnliche Dinge, oder sind sie das letzte Ziel? Entweder das eine oder das andere. Seht, was zu eurem Besten ist. Ihr selbst müsst gehen, niemand anderer verlässt den Körper für euch. Ihr habt kein Zutrauen. Noch jemand?
(Meister bleibt für lange Zeit schweigend. Er lehnt sich zurück und schließt die Augen. Als Er sie wieder öffnet, schaut Er uns lange und eindringlich an.)
Frage: Sind sich die sogenannten Meister der Konsequenzen nicht bewusst, wenn sie die Leute so betrügen?
Sant Kirpal Singh: Gott hat mich nicht zum Richter gemacht. Er steht über allem. Er sieht alles. Dies ist Seine Verantwortung. Diesen Morgen habe ich über Lord Krishna, den Avatar, gesprochen. Es gibt Avatare und Heilige, aber die Avatare sorgen dafür, dass die Welt bevölkert bleibt, sie halten die Welt in Gang. (Aber gewöhnlich sind die Meister mit ihm. Er ist sehr gerecht.) Warum sollten wir uns Sorgen machen? Gott sagt: "Richtet nicht über andere, auf dass ihr nicht gerichtet werdet." Wie ich euch neulich erzählte, wurde ich zum Geschworenen gewählt. Ich erhielt eine Aufforderung, das Amt eines Geschworenen zu übernehmen. Sie kamen schon vorher mit den Leuten zusammen, um ihre Meinung zu hören. Auch ich war dabei. Es waren zirka vierzehn Leute da. Der Richter kam, um diese Leute zu sehen. Mir kam der plötzliche Gedanke: "Richte nicht über andere, auf dass du nicht selbst gerichtet werdest." Das ist alles.
Frage: Eure Heiligkeit, Ihr habt das zu dem Richter gesagt?
Sant Kirpal Singh: Es ist leicht, andere zu verurteilen. Es ist sehr einfach, aber Ihr könnt euch auch irren.
Schüler: Es scheint die zweite Natur des Menschen zu sein.
Sant Kirpal Singh: Christus sagte: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Einige sagten, er solle nicht ans Kreuz geschlagen werden. Sie versuchten, ihn zu retten. Christus segnete sie. Was aber war mit denen, die darauf aus waren, ihn zu kreuzigen? Auch sie erhielten den vollen Segen. Zu vergeben ist Sache eines sehr mutigen Menschen. Vergebt, und dann vergesst. Also, noch jemand?
Die Zeit vergeht. Macht weiter mit dem, was ihr erhalten habt. Seht zu, was ihr tun könnt. Er sieht (es) immer. Kümmert euch um eure eigene Sache. Versucht, den ersten Preis zu gewinnen. Es läuft ein Rennen. Schaut nicht nach rechts oder links; kommt als erste an und gewinnt das Rennen. Tut euer Bestes. Das wird auch die Aufmerksamkeit des Meisters anziehen. Wenn jemand fortgeschritten ist, dann nehmt euch ein Beispiel. Kümmert euch also um eure eigene Sache. Euer Vater war groß, und wie steht es mit euch? Entwickelt euch auf diese Art. Begleicht eure Rechnungen (euer Geben und Nehmen). Er kommt, damit in euch der Vater ausstrahlt, der euer Meister ist. Schaut auf euch selbst. Wenn ihr euch in diesem menschlichen Körper nicht ändert, dann bleibt ihr in dieser Form und kommt immer wieder. Habt eine klare Sichtweise, das wird helfen.
Geht jetzt und seid fröhlich.